Aucassin und Nicolette

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Ein Ammenmärchen von Tankred Dorst

Musik von Wilhelm Killmayer

Premiere der Neuinszenierung: 23.04.1964

Aucassin, Sohn eines Grafen, liebt Nicolette. Nicolette, ein Mädchen unbekannter Herkunft, liebt Aucassin. Das könnte so schön und so einfach sein, wenn nicht Krieg wäre und so mancher heftige Einwände gegen die Verbindung der beiden hätte. In vielen Gefahren wird die Standhaftigkeit ihrer Liebe auf eine harte Probe gestellt, bis das Paar endlich und endgültig vereint werden kann. Ein Ammenmärchen eben …

 Aus einer Kritik in der Süddeutschen Zeitung vom 27.04.1964:

„Zum zweitenmal in seinem Puppenleben versucht sich Münchens Kleines Spiel an der unsterblich süßen Singe-Mär von Aucassin und Nicolette. Der Text ist frisch toupiert. [Man] hat ihn höchst künstlich in eine halbgefrorene Form gebracht, die den romantischen Effekt Desillusionierung und den konkreten Stil der allerneuesten Prosasachlichkeit verbindet. […] Das ziere Liebespaar hat hübsches Menschenmaß. Die anderen Marionetten sind teils von karikiert monströsem Blau, teils malerisch ornamental. Viele Farben. Die Szenenbilder geben sich kollagenartig, leuchtkräftig, plakativ. […] Poetische Stimmungsmache meidet die Inszenierung. Verzauberung scheint unerwünscht. Statt dessen: Zaubertricks. Diese aber, wo sie zur Perfektion gedeihen, wie in dem azurblauen Intermezzo mit den (lateinisch) singenden Delphinen, schaffen dann doch gleichsam aus dem Hinterhalt eine ganz altmodische Illusionslust.”