Mann ist Mann

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Ein Lustspiel von Bertolt Brecht

Premiere: 28.11.1968; Premiere der Neuinszenierung: 06.05.2004

“Herr Bertolt Brecht behauptet: Mann ist Mann. Und das ist etwas, was jeder behaupten kann. Aber Herr Bertolt Brecht beweist auch dann, dass man mit einem Menschen beliebig viel machen kann. Man kann, wenn wir nicht über ihn wachen, ihn uns über Nacht auch zum Schlächter machen.”

Galy Gay, ein Mann, der nicht Nein sagen kann, geht los, um einen Fisch zu kaufen. Er gerät dabei in die Fänge von Soldaten, die seine Persönlichkeit mit Hilfe von Bier und Zigarren und einem angeblichen Geschäft umbauen, bis er ein völlig anderer ist, in ihr Militärkollektiv passt, zu einem blutrünstigen Berserker, einer menschlichen Kampfmaschine wird. „Mann ist Mann“ – im Angesicht moderner Kriege ein Stück von bleibender und erschreckender Aktualität.

 

Aus einer Kritik in der Süddeutschen Zeitung vom 02.12.1968:

„Der Einfall ist ergiebig, Brechts Lustspiel […] anstatt mit Schauspielern mit Marionetten aufzuführen. […] Die Marionetten entmaterialisieren die Figuren ein bisschen, machen sie leichter und poetisieren zugleich das abstrakte Denkmodell. […] Je weiter der Umbau des friedfertigen, nur einen Fisch begehrenden Packers in eine perfekt funktionierende, grausame Kriegsmaschine fortschreitet, um so furchterregender, monströser erscheinen die zierlich artistischen Bewegungen der Puppen, um so transparenter wird das Exempel, um so zwingender die These. Nun hat das Stück […] noch ein paar zusätzliche Aspekte, die nicht unwichtig, in der ansonsten köstlichen Inszenierung […] aber leider getilgt sind durch Textkürzungen. […] Das Publikum stieß sich nicht daran und klatschte freundlich und anhaltend, womit es sicher recht hat.”