Erbschleicherkomödie von Ben Jonson und Stefan Zweig
Premiere: 21.06.1960
Spieldauer ca. 130 Minuten (inkl. Pause)
Der reiche Volpone ist todkrank – zum Schein. Das beschert ihm viele fürsorgliche Freunde – zum Schein. Sein Diener Mosca ist ihm treu ergeben – zum Schein. Jeder versucht jeden zu narren, jeder tritt schließlich in die eigene Falle. Habgier zahlt sich eben nicht aus – oder etwa doch? Ein zynisches und leider immer aktuelles Spiel um menschliche Niedertracht, Selbstsucht und Raffgier.
Aus einer Kritik in der Süddeutschen Zeitung vom 27.06.1960:
„Wenn zwischen Stück und Darbietung in diesem Fall […] eine gewisse Divergenz zu spüren war, dann lag das weniger an der mangelnden Assimilation der Gliederpuppen und der delikat ausgeleuchteten Szenerie, an dem theatralischen Vorgang als daran, dass die Hauptperson dieser derb realistischen Erbschleicher-Komödie, der misanthropische Todspieler Volpone, bei aller Typisierung seines Charakters ins Füchsische, am Ende doch nur als Individualität und nicht als Typus zu fassen ist. Die Dramaturgen des Kleinen Spiels […] versichern […] glaubhaft, die scharfen Züge der mit Tiernamen versehenen Gestalten, ihre typisierende Trockenheit lege die Darstellung durch Marionetten nahe. Richtig: Man hätte sich Erscheinungen wie den grazilen Mosca, den geierschnäbligen Notar und den Capitano Leone, das hirnlose Löwenhaupt, kaum köstlicher stilisiert denken können, als es den Puppenbildnern des Kleinen Spiels gelang.”